Besagter Text befand sich auf der Website eines Restaurants und begann so:
In diesem Stil ging es munter weiter.
Damit du als Blogger nicht denselben Fehler machst wie dieses Restaurant, habe ich diesen Blogartikel geschrieben.
Du erfährst, mit welchem Fehler du deine Leser vertreibst und mit welchen drei einfachen Tricks du sofort deinen Schreibstil verbessern kannst. Du erhältst Schreibtipps, dank derer du Texte schreibst, die bis zu Ende gelesen werden.
Der Autor der Texte auf der Website wollte offensichtlich die Vorzüge des Restaurants preisen und so die Leser in das Lokal locken. Passiert ist aber das Gegenteil.
Mit diesem Text vertreibt das Restaurant die Leser und vernichtet die Chance, dass sie zu Kunden werden. Machst du denselben Fehler in deinem Blog, wirst du Mühe haben eine Leserschaft aufzubauen, die dir folgt.
Die Suchmaschine erkennt, dass die Leser deinen Blog schnell wieder verlassen und wird deine Artikel weit hinten in den Suchresultaten anzeigen. Wenn du Pech hast so weit hinten, dass sich beim Googeln niemand dorthin verirrt.
Das ist völlig unnötig.
Hier mein Tipp: Jäte in deinen Texten ein wenig Unkraut und vernichte gezielt bestimmte Wörter.
Die Bösewichte, die es zu beseitigen gilt, sind die nichtssagenden Adjektive.
«Gute» Adjektive bringen Farbe und Atmosphäre in den Text. Nichtssagende Adjektive verschlechtern deinen Schreibstil. Sie blähen Texte unnötig auf, lenken davon ab, was du sagen willst und langweilen deine Leser.
Hier sind die 6 Gründe gegen nichtssagende Adjektive.
Lies nochmals den Text am Anfang dieses Artikels:
Das Restaurant hat eine «einzigartige Aussicht inmitten wunderschönster Natur».
Welches Bild baut sich beim Lesen in deinem Kopf auf?
Dieses hier?
Die Aussicht dieses Restaurants ist auf jeden Fall «einzigartig». Der Blick über die wilden Bergtäler könnte einem durchaus in Erinnerung bleiben.Es kann sich aber auch um eine ganz andere Aussicht handeln, oder?
Vielleicht um diese hier?
Oder schweifen deine Gedanken zu diesem inneren Bild?Was genau ist «ein Restaurant mit einzigartiger Aussicht inmitten der Natur»?
Liegt es am Fusse steiler Felsen, unter Palmen am Meer oder thront es auf Stelzen über einer weitläufigen Seenlandschaft?
Es gibt keine schlüssige Antwort auf diese Frage. Denn der Text wirft deinen inneren Film nicht an. Du kannst diese «einzigartige Aussicht» vor deinem inneren Auge nicht sehen.
Das liegt am nächsten Grund, der gegen nichtssagende Adjektive spricht:
Lies nochmals den Text vom Anfang:
«Geniessen Sie die einzigartige Aussicht inmitten wunderschönster Natur.
In faszinierender Umgebung erleben sie anregende und einmalige Eindrücke, die in unvergesslicher Erinnerung bleiben.»
All diese Adjektive beschreiben nicht.
Das Wort «einzigartig» trägt nichts dazu bei, dass sich in deinem Kopf eine Vorstellung von dieser Aussicht aufbaut.
Dasselbe gilt für die «faszinierende Umgebung» und für die «einmaligen Eindrücke».
Diese Adjektive geben dir keine konkreten Informationen, die dein Gehirn zu einem Bild zusammenbauen kann.
Du kannst nichtssagende Adjektive ohne Informationsverlust streichen.
Adjektive, die nicht konkret beschreiben, lassen deinen Text wie einen schmierigen Werbetext klingen.
Werbung mag niemand lesen. Schlechte Werbung schon gar nicht.
Selbst in guten Werbetexten kommen keine nichtssagende Adjektive vor.
Wenn du schreibst «sie trägt exklusive Sandalen», ist das eine unüberprüfbare Behauptung und klingt deshalb wie Werbung.
Weniger werberisch klingt, wenn du beschreibst, statt zu bewerten: «Sie trägt Riemchensandalen aus dunkelbraunem Leder mit flachem Absatz.» Bei dieser Aussage hast du sofort ein Bild vor Augen.
Zu den inflationär genutzten überflüssigen Adjektiven gehören die Superlative.
Der Nachteil:
Superlative langweilen den Leser schnell.
Hast du das «herausragendste» Buch geschrieben?
Das klingt nicht nur wie Werbung, das ist auch unglaubwürdig. Schreibe das nur, wenn es tatsächlich stimmt. Also wenn dein Buch auf Platz 1 der Welt-Bestsellerliste gelandet ist oder du den Literaturnobelpreis gewonnen hast. Selbst dann wäre etwas Bescheidenheit sympathischer.
Dasselbe gilt für versteckte Superlative, die mehr nerven als sie etwas sagen. Zu diesen gehören Wörter wie «optimal, ideal, bestmöglich, einzigartig».
Übermässiger Gebrauch von nichtssagenden Adjektiven kann mehrere Ursachen haben:
Das Problem:
Ein mit Adjektiven vollgestopfter Text ist inhaltsleer, auch wenn es manchmal auf den ersten Blick nicht auffällt.
Hier ein Beispiel, das ich auf einem Blog über Feng Shui entdeckt habe:
«Die Resultate sind verblüffend und stets willkommen. Optische Veränderungen sind als ästhetische Gestaltung für jeden sichtbar.»
Wenn du bei einem solchen Satz die Adjektive streichst, bleibt kein verständlicher Satz übrig.
«Weniger ist mehr», das ist zwar eine Plattitüde, die auch niemand lesen mag, aber bei Adjektiven stimmt‘s!
Mit nichtssagenden Adjektiven gibst du eine Wertung vor, die dein Leser selber machen sollte.
«Es erwartet Sie ein spannender Vortrag.»
Sollte der Besucher nicht selber entscheiden, ob der Vortrag spannend ist oder nicht? Überzeuge deinen Leser lieber mit einem Beispiel, das der Vortrag einen Besuch wert ist.
Auch ob Eindrücke «anregend» und «einmalig» sind und ob sie «unvergesslicher» Erinnerung bleiben, sollte man der Beurteilung des Lesers überlassen.
Deine Leser werden deinen Schreibstil lieben, wenn er ihren inneren Film anwirft. Sie müssen deine Texte sehen, riechen und hören. Lies zu diesem Thema den Blogartikel "Achtsam schreiben".
Dazu darfst du Adjektive verwenden, aber nur sparsam und nur ganz bestimmte:
Jäte in deinem Blog die nichtssagenden Adjektive aus und deine Leser werden deine Artikel mit Freude bis zu Ende lesen.
Fällt es dir schwer, nichtssagende Adjektive von aussagekräftigen zu unterscheiden? Du kannst es mit drei ganz einfachen Tricks herausfinden:
Falls nötig, setze die fehlenden Wörter ein, die zum Verständnis des Textes notwendig sind:
«Geniessen Sie die einzigartige Aussicht inmitten wunderschönster der Natur.
In faszinierender dieser Umgebung erleben sie anregende und einmalige Eindrücke, die in unvergesslicher Erinnerung bleiben.»
Wenn die Adjektive erst mal weg sind, merkst du schnell, dass du im ersten Satz kein einziges Adjektiv vermisst.
Ausserdem erkennst du sofort, wenn ein Text inhaltsfrei ist. In diesem Beispiel sagt der ganze zweite Satz nichts aus. Die Abwesenheit der Adjektive hat ihn als Nonsens entlarvt. Du kannst ihn ohne Verlust streichen.
Setze das Wort mit der gegenteiligen Bedeutung ein. Macht der Satz dann keinen Sinn mehr, ist ein Adjektiv überflüssig.
Zum Beispiel:
Nützliche Vorteile – nutzlose Vorteile
Schreckliche Tragödie – wunderbare Tragödie
Er schrie laut – er schrie leise
Dunkle Gewitterwolken – helle Gewitterwolken
Sie freut sich über das gute Essen – sie freut sich über das schlechte Essen
Wir bieten professionelle Lösungen – wir bieten unprofessionelle Lösungen
Vorteile sind immer nützlich, eine Tragödie immer schrecklich, niemand schreit leise oder freut sich über schlechtes Essen und kein Unternehmen bietet unprofessionelle Lösungen an.
Wenn das Gegenteil keinen Sinn macht, dann lass das Adjektiv weg.
Nimm die Schwarze Liste der auszurottenden Adjektive zur Hand. Am Ende dieses Artikels findest du diese Liste mit Beispielen für Adjektive, die das Kopfkino killen.
Diese 3 Tricks können auch eine Schreibblockade lösen, wenn du mal nicht weiterkommst. Mach einfach eine Schreibpause und überarbeite damit, was du bereits geschrieben hast.
Die fünf wichtigsten Tipps im Umgang mit Adjektiven sind:
Achte auf deine Sprache und übe dich im Ausrotten von nichtssagenden Adjektiven:
Mit der Zeit wirst du diese Wörter automatisch nicht mehr verwenden.
Verbessere deinen Schreibstil im Nu: Mach dich auf die Jagd nach nichtssagenden Adjektiven und rotte sie so gründlich wie möglich aus. Lade hier meine Schwarze Liste für Adjektive herunter.
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